Sustainable Fashion

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Wie groß ist das Mikroplastik-Problem?

Mikroplastik wurde zu einer wichtigen Quelle von Schadstoffen, die in Flüsse und in der Folge in die Ozeane gelangen. Mikroplastik gelangt vor allem durch das Waschen insbesondere von synthetischen Textilien und das dabei entstehende Abwasser in die Flüsse. Mikrofasern machen 85 Prozent des gefundenen anthropogenen Mülls an den Küsten der Welt aus. Die Ergebnisse von Studien über die Menge der beim Waschen freigesetzten Partikel reichen von 6 Millionen Mikrofasern pro 5 Kilogramm Wäsche bis zu 250.000 beim Waschen einer einzigen Fleecejacke. Über die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit ist bisher wenig bekannt. Besonders besorgniserregend ist jedoch, dass Mikroplastik wie ein Magnet andere Schadstoffe wie POPs und PBTs anzieht, die besonders gesundheitsgefährdend sind. Diese Schadstoffe gelangen dann zusammen mit dem Mikroplastik in die Nahrungskette. Mikroplastik reichert sich inzwischen in der Nahrungskette an und kann in Salz, Fischen, Muscheln und sogar in menschlichen und tierischen Exkrementen nachgewiesen werden. Kläranlagen können die kleinen Mikroplastikteile nicht filtern. Bislang gibt es keine umfassende technische Lösung für dieses Problem. Eine Verbesserung der Kläranlagen und technische Filterlösungen für Waschmaschinen sind dringend erforderlich. Darüber hinaus muss an umwelt- und gesundheitsfreundlichen Faserlösungen für Textilien gearbeitet werden.

Quellen

De Falco, F., et al, Evaluation of microplastic release caused by textile washing processes of synthetic fabrics, Environmental Pollution (2017), https://doi.org/10.1016/j.envpol.2017.10.057

Video von Story of Stuff über das Problem der Mikrofasern

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