Sustainable Fashion

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Mikrofasern

Mikrofasern sind kleine Fragmente, die von Textilien während ihres Lebenszyklus an die Umwelt abgegeben werden. Meistens bestehen diese Fragmente aus Kunststoff und stammen aus synthetischer Kleidung. Mikrofasern rücken immer mehr in den Fokus, da sie auch zum Eintrag von Chemikalien in die Umwelt beitragen.(1,2) Dies ist besorgniserregend. Die Freisetzung von primären synthetischen Faserfragmenten aus Textilien wird auf 500.000 Tonnen jährlich geschätzt.

Die Fragmentierungsrate von Fasern wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, wie z.B. der Textilkonstruktion, dem Veredelungsprozess, der Waschmethode, dem Alter der Textilien und dem Fasertyp. In einer von der Ocean Wise Conservation Association durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass Textilien aus Polyester beim Waschen am meisten Mikrofasern abgeben. Auch bei Textilien aus Baumwolle und Wolle festgestellt, dass sie erhebliche Mengen an Mikrofasern abwerfen. Diese sind jedoch auf Grund ihrer geringeren Lebensdauer wenig umweltschädlich. Um die Verschmutzung durch Mikrofasern in den Griff zu bekommen, sind Lösungen, die das Abgeben von Fasern reduzieren und die Freisetzung dieser Fragmente verhindern, von entscheidender Bedeutung.

Es gibt eine Reihe von internationalen Initiativen, die daran arbeiten, innovative Lösungen für das Mikrofaserproblem in der Textilindustrie zu finden. Beispiele hierfür sind das Microfiber Consortium (TMC), das sich bemüht, die Freisetzung von Mikrofasern innerhalb der Textilherstellung und des Produktlebenszyklus zu reduzieren, und das Cross Industry Agreement (CIA), das die Vermeidung von Freisetzung von Mikroplastik beim Waschen anstrebt. Während die internationale Zusammenarbeit ein Schritt zur Reduzierung der Mikrofaserverschmutzung sein kann, sind auch individuelle Lösungen für zu Hause notwendig, da das Waschen von Textilien zu Hause eine bedeutende Quelle für die Verschmutzung von Gewässern durch Mikrofasern darstellt. Ein einziges Kleidungsstück kann in einem Waschgang bis zu 120-730.000 Mikrofasern freisetzen, von denen viele in die Abwässer und große Gewässer gelangen. Um die Freisetzung von Mikrofasern zu Hause zu reduzieren, empfiehlt die National Environmental Education Foundation unter anderem, Wäsche mit kaltem Wasser zu waschen, Kleidung seltener zu waschen und, wenn möglich, einen Mikrofaserfilter an der Waschmaschine zu installieren. Eine weiterer Tip ist, das Kleidungsstück vor Gebraucht einem Trocknungsvorgang im Trockner zu unterziehen.

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Quelle: National Environmental Education Foundation. (2021). What you should know about microfiber pollution.
Geholt von: https://www.neefusa.org/nature/water/what-you-should-know-about-microfiber-pollution

Leider ist die Verschmutzung durch Mikrofasern nicht auf die aquatische Umwelt beschränkt. Faserfragmente können auch die terrestrische Umwelt verunreinigen, und luftgetragene Fragmentemissionen in Fabriken können zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen für Fabrikarbeiter führen.(2) Daher kann die Bedeutung der Reduzierung von Mikrofasern nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es sind Maßnahmen auf individueller, wirtschaftlicher und politischer Ebene erforderlich, um die notwendigen Veränderungen zu erreichen.

Referenzen:

  1. National Environmental Education Foundation. (2021). What you should know about microfiber pollution. Retrieved from: https://www.neefusa.org/nature/water/what-you-should-know-about-microfiber-pollution 
  2. Opperskalski, S., Siew, S., Tan, E., & Truscott, L. (2020). Preferred fiber & materials market report 2020. Textile Exchange. Retrieved from: https://textileexchange.org/wp-content/uploads/2020/06/Textile-Exchange_Preferred-Fiber-Material-Market-Report_2020.pdf 
  3. Vassilenko, K., Watkins, M., Chastain, S., Posacka, A., & Ross, P.S. (2019). Me, my clothes and the ocean: The role of textiles in microfiber pollution. Science Feature. Ocean Wise Conservation Association. Retrieved from: https://assets.ctfassets.net/fsquhe7zbn68/4MQ9y89yx4KeyHv9Svynyq/8434de64585e9d2cfbcd3c46627c7a4a/Research_MicrofibersReport_191004-e.pdf 
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