Bevorzugte Baumwolle – Was ist das und warum ist sie besser?
Bevorzugte Baumwolle“ („preferred cotton“, pCotton) ist ein Begriff, der verwendet wird, um Baumwolle zu bezeichnen, die nachhaltiger hergestellt wurde als konventionell produzierte Baumwolle.(1) Zu den Baumwollsorten, die von der Organisation Textile Exchange als „bevorzugt“ eingestuft werden, gehören u. a. Fair-Trade-Baumwolle, Bio-Baumwolle, Bio-Fair-Trade-Baumwolle und Baumwolle, die unter das Nachhaltigkeitsprogramm der Better Cotton Initiative (BCI) fällt.(1) Bevorzugte Methoden der Baumwollproduktion sind wichtig, da konventionelle Methoden der Baumwollproduktion negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben und z.B. zu einer Verschlechterung der Boden- und Wasserqualität führen können.(1) Die beste Baumwolle wird biologisch und unter Fair-Trade-Bedingungen produziert.
Baumwolle ist eine der meistproduzierten Fasern der Welt, an zweiter Stelle nach synthetischen Materialien (wie Polyester).(2) In den letzten Jahren ist der Anteil von Baumwolle, die als pCotton klassifiziert ist, stetig gewachsen und machte 2017/18 etwa 22 % des Marktanteils aus.(2) Im Jahr 2017/18 wurden über 95 % der gesamten bevorzugten Baumwolle in zehn Ländern produziert, wobei Brasilien, China und Pakistan die ersten drei Plätze belegten.(2)
Zu den Faktoren, die für die Einstufung von Baumwolle und anderen Textilien als „bevorzugt“ herangezogen werden, gehören (2):
- das Potenzial für Kreislaufwirtschaft (also Recycling)
- die Möglichkeit, die Fasern über die gesamte Lieferkette hinweg zu verfolgen
- die Einhaltung formalisierter Nachhaltigkeitskriterien
- verifizierte nachhaltige Eigenschaften und die Einhaltung eines anerkannten Industriestandards
Oft bleibt jedoch unklar, wie die Zusagen überwacht werden und was passiert, wenn die selbst gesteckten Ziele nicht erreicht wurden.
Um den Übergang zu einer nachhaltigen Baumwollbeschaffung zu fördern, initiierte Textile Exchange die 2025 Sustainable Cotton Challenge, bei der sich Marken verpflichten, bis 2025 ihre gesamte Baumwolle aus nachhaltigen Quellen zu beziehen.(3) Zu den Marken, die durch ihre Teilnahme an der 2025 Sustainable Cotton Challenge den Übergang zu nachhaltiger Baumwolle vollziehen möchten, gehören unter anderem adidas, H&M, IKEA, Nike, Burberry und Levi’s.(3)
Darüber hinaus gibt es weitere Brancheninitiativen, die sich für mehr nachhaltige Baumwolle einsetzen:
- Im deutschen Bündnis für nachhaltige Textilien haben sich die Mitgliedsunternehmen verpflichtet, bis 2020 mindestens 35 Prozent nachhaltige Baumwolle zu verwenden, davon 10 Prozent Bio-Baumwolle.
- Im Turkmenischen Cotten Pledge und Usbekischen Cotton Pledge verpflichten sich Unternehmen, Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion der Länder zu beenden.
- Mit dem Cicular Fashion System Committment verpflichten sich die Unternehmen, den Einsatz von recycelter Baumwolle zu erhöhen.
Die Umstellung auf Vorzugsbaumwolle ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und steht im Einklang mit mehreren der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere mit SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion.(2)
Referenzen:
- Textile Exchange. (n.d.). Learning Centre/Organic Cotton. Retrieved from: https://textileexchange.org/learning-center/preferred-cotton/
- Textile Exchange (2020). 2025 Sustainable Cotton Challenge: Second Annual Report 2020. Retrieved from: https://textileexchange.org/wp-content/uploads/2020/06/2025_Sustainable-Cotton-Challenge-Report_20201.pdf
- Textile Exchange (2020). 2025 Sustainable Cotton Challenge. Retrieved from: https://textileexchange.org/2025-sustainable-cotton-challenge/